Neue Ausstellung im Schütz Art Museum

Neue Ausstellung im Schütz Art Museum

Datum:
Di, 08.10.2024, 10:00 - 18:00 Uhr

Treffpunkt:
Schütz Art Museum
Nibelungenstraße 36
4090 Engelhartszell

Beschreibung:
In der Ausstellung sind Ölbilder, Pastelle, Aquarelle und Zeichnungen aus allen Schaffensperioden des Künstlers zu sehen. Der Schwerpunkt liegt aber auf den zwanziger und dreißiger Jahren, in denen sich der Maler Ernst Nepo als wichtigster Vertreter der Neuen Sachlichkeit profiliert.

BIOGRAFIE ERNST NEPO
Nepo in jungen Jahren Ernst Nepo (eigentlich Nepomucky) wird am 17. Oktober 1895 in Dauba in Böhmen als Sohn des Fachlehrers der Bürgerschule Josef Nepomucky und dessen Frau Emilie Köcher geboren. 1909 bis 1913 besucht er die Kunstgewerbeschule in Teplitz-Schönau. Nach Ferialpraktiken in Tischlereien und Schlossereien beginnt er 1913 das Studium an der Kunstgewerbeschule in Wien.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs tritt Nepo am 1. Dezember 1914 als Freiwilliger zum Tiroler Kaiserjägerregiment, wo er in Galizien zum Einsatz kommt. 1915 ist er an der Südtiroler Front stationiert. 1917 folgt seine erste Einzelausstellung in der Kunsthandlung Czichna in Innsbruck. An der Front lernt er den aus Innsbruck stammenden Künstler Alphons Schnegg kennen, dem er nach Ende des Kriegs 1918 nach Innsbruck folgt. Zusammen mit Rudolf Lehnert und Herbert Gurschner vereinen sich sie zum sogenannten „Mühlauer Kreis“, benannt nach dem Innsbruck Stadtviertel Mühlau. 1920 erfolgt die Namensänderung von Nepomucky in Nepo. Von 1927 bis 1939 ist er Mitglieder in der Secession. Nach Anfängen einer secessionistischen und expressionistischen Phase, wandte sich Ernst Nepo Mitte der 1920er Jahre der Neuen Sachlichkeit zu, zu deren wichtigsten Vertretern er in Österreich wurde. 

1925 ist er neben Alphons Schnegg, Wilhelm Nicolaus Prachensky, Rudolf Lehnert Gründungsmitglied der Künstlervereinigung "Waage". Die Gruppe sieht sich als Gegenpol zu den konservativen und arrivierten Tiroler Vereinigungen „Künstlerbund" und der "Heimat" und als Plattform für eine moderne Kunstauffassung. 1925 bis 1926 Teilnahme an der Wanderausstellung „Tiroler Künstler“ u. a. in Düsseldorf, Hamburg und München. 1927 erhält Nepo die österreichisch-ungarische Staatsmedaille. Ab 1928 arbeitet der Künstler an verschiedenen Kirchenfresken in Tirol und Vorarlberg. 1933 bis 1937 ist Nepo als Bühnenbildner am Stadttheater und an der Exel-Bühne in Innsbruck tätig, einer Theatergruppe, die mit der Aufführung von Volks- und Bauernstücken größere Bekanntheit erlangte. In den Jahren 1938 bis 1939 und 1941 bis 1943 wird Nepo zum Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste in Tirol berufen. 1939 ist er Mitglied im Wiener Künstlerhaus. Am 16. März 1939 meldet sich Nepo als Freiweilliger zum Gebirgsregiment 136 Innsbruck. Es folgen Einsätze im Sudetenland, Polen, an der Westfront, Norwegen und der russischen Eismeerfront. Von 1944 bis 1945 Einsatz der bildenden Künstler (Bewachung des Munitionslagers „Pulverturm“ in Innsbruck).

 In den 1950er Jahren zahlreiche Porträtaufträge von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und regelmäßige Aufenthalte in Südtirol. Ab 1961 stellt sich seine künstlerische Produktivität aufgrund einer schweren Krankheit ein. 1965 Verleihung des goldenen Lorbeers des Wiener Künstlerhauses. Ernst Nepo stirbt am 26. August 1971 in Innsbruck. Werke von Nepo finden sich heute in zahlreichen Sammlungen u. a im Tiroler Landesmuseum in Innsbruck, in der Kunstsammlung der Universität für angewandte Kunst Wien und im Museion – Museum für moderne Kunst in Bozen.

EIN PIONIER DER MODERNE 

Ernst Nepo zählt zu den bedeutendsten Künstlern der „Neuen Sachlichkeit“. Seine künstlerischen Anfänge finden sich in der Sezessionskunst der Jahrhundertwende. Als Orientierung dient ihm damals neben anderen Zeit- genossen besonders Giovanni Segan- tini. „Die dekorative Stilisierung wird aber schon bald von einer expressiven Steigerung von Form und Farbe abgelöst. Besonders deutlich wird dies in seinen Aquarellen, die mit zum Besten in Nepos Schaffen zählen“, schreibt Carl Kraus. Es folgen meisterhafte Porträts und Selbstbildnisse mit klarer plastischer Modellierung und scharfen Umrissen. Einige Jahre arbeitet er neben seiner freischaffenden Malerei als Bühnenbildner am Stadttheater und an der Exlbühne. In den 30er-Jahren wird Ernst Nepo zunehmend für Freskoaufträge hinzugezogen. 

Seine kunsthistorische Stellung ist aber hauptsächlich den 20er-Jahren zuzuschreiben. Die damals entstandenen Werke zählen zu den wichtigsten Arbeiten der Moderne in Österreich. Sein „Familienporträt Keller“, das im Tiroler Landesmuseum hängt, gilt mittlerweile als Paradebeispiel neusachlicher Malerei in Österreich. 

Die NS-Vergangenheit von Ernst Nepo - „Gute“ oder „entartete“ Kunst?

Der ursprünglich aus Böhmen stammende Ernst Nepomucky verkürzte seinen Namen 1920 auf den Künstlernamen Nepo. Bereits 1933 trat er der, damals noch illegalen NSDAP bei. 1938 wurde der Künstler zum „Landesleiter der Reichskammer der bildenden Künste im Gau Tirol-Vorarlberg“ ernannt. Andere Tiroler Künstlervereine hatten sich bereits in vorauseilendem Gehorsam aufgelöst, schreibt der Historiker Nikolaus Hagen in seiner umfassenden Darstellung der Nationalsozialistischen Kulturpolitik in Tirol und Vorarlberg.

Die Arbeit der Reichskunstkammer wurde von Gauleiter Franz Hofer unterstützt und gefördert. Besonders stolz war man auf den von Nepo veranstalteten Freskomalkurs, an dem auch der bekannte Tiroler Maler Max Weiler teilnahm. Im Rahmen des Kurses wurde ein Fresko im Blut- und Boden-Stil mit Schützen und Bauernmotiven geschaffen, beschreibt der Historiker Hagen.

Die Details, was Nepo als NS-Funktionär genau unternommen oder unterlassen hat, sind noch nicht kritisch erforscht. Was an Zitaten und Zeitungsmeldungen erhalten sei, würde dem bekannten „nationalsozialistischen Kunstirrsinn“ entsprechen, formuliert es Niko Hofinger drastisch.

Hitler-Porträt als Titelbild

Zum Hitler Besuch erschien ein von Nepo gestaltetes Porträt am 6. April 1938 auf der Titelseite der Innsbrucker Nachrichten. Man platzierte es bildfüllend und verzichtete auf eine Überschrift. Das Bild wurde ein Bestseller, vielfach gedruckt und weit verbreitet.

Als Parteimitglied der ersten Stunde hatte Nepo das Porträt bereits 1937 im Auftrag der Tiroler NS-Frauenschaft angefertigt. Die hatten es Adolf Hitler zum Geburtstag geschenkt. „Es ist eines der wenigen Werke, die Nepo nicht datiert hat. Er wusste wohl genau warum“, erklärt Hofinger. „Mit dieser Nichtdatierung verbarg er bewusst seine Mitgliedschaft bei der illegalen NSDAP.“

Überzeugter Nationalsozialist

Im fortgeschrittenen Alter von 44 Jahren meldete sich der Künstler freiwillig zur Wehrmacht. Er war in Norwegen und an der russischen Eismeerfront im Einsatz. Dort entstanden einige Landschaftsbilder, menschenleere nordische Eislandschaften mit Tiefenwirkung.

Als „minderbelastet“ eingestuft

Der Entnazifizierungsakt von 1947 enthält erstaunlicherweise nur ein einziges Blatt, auf dem der Künstler trotz seiner hohen Funktion als „minderbelastet“ eingestuft wurde. Niko Hofinger vermutet, dass Nepo potente Fürsprecher hatte und dass es ihm wohl gelungen sei, seine einflussreiche Rolle in der Reichskunstkammer klein zu reden. Nach dem Krieg stellte Ernst Nepo bald wieder aus und bekam öffentliche Aufträge, etwa vom Land Tirol, Porträts von Prominenten anzufertigen

Mail: office@schuetzartmuseum.at
Web: www.schuetzartmuseum.at 

© Schütz Art Museum, Engelhartszell, 2024

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Sa, 08.02.2025, 10:00 - 18:00 Uhr
So, 09.02.2025, 10:00 - 18:00 Uhr

Preisinformation:
Eintrittspreise

  • Standardticket: € 14,-
  • Ermäßigtes Ticket: € 12,- (Senioren ab 65 Jahren, Präsenzdiener)
  • Gruppenticket (ab 15 Personen): € 12,-
  • Kinder bis 10 Jahre frei
  • Kinder von 10-14 Jahren: € 9,-
  • Schüler im Klassenverband, Lehrlinge unter 19 Jahren, Studenten unter 28 Jahren: € 9,-
  • Führungspauschale: € 110.-
  • Jahreskarte: € 44,- (auch als Geschenkgutschein erhältlich)
  • Jahreskarte +1 (mit einer Begleitperson) € 76,-

Einzelbesuchern und Kleingruppen steht das Museum zu den Öffnungszeiten ohne Voranmeldung offen. Der Museumsshop und das SCHÜTZ Art Café sind frei zugänglich. Parkplätze stehen gratis zur Verfügung. Das Museum ist barrierefrei.

Eintrittspreise: Schütz Art Museum (schuetzartsociety.at) 

Kontakt
Schütz Art Museum
Nibelungenstraße 36
4090 Engelhartszell
Telefon: +43 7717 20320
office@schuetzartmuseum.at
https://www.schuetzartsociety.at/museum